BARDITUS „Walpurgisnacht“
WALPURGISNACHT
In der Nacht vorm Wonnemond
Wachen auf die alten Geister,
Wolf und Rabe ungestüm,
Rufen ihren Herrn und Meister.
Blätter raunen, Windsbraut naht,
Taghell schimmern Feld und Wiesen,
Auf dem Blocksberg sammeln sich
Totgeglaubte Hagedisen.
Wieder hat das Leben Sinn
Und es lächelt unveraltet,
Energie aus Ahnenkraft
In des Harzes Wäldern waltet.
Runen funkeln überall,
Lachen tönt, die Becher kreisen,
Elfenvolk im Zwielicht tanzt,
Träume wieder sternwärts weisen.
Wotans Wilde Jagd,
Reitet über Wolkenmeere,
Zur Walpurgisnacht,
Schleudert Blitz und Donnerspeere.
Wotans Wilde Jagd
Kommt zurück aus hellen Tagen
Zur Walpurgisnacht,
Wie beschrieben in den Sagen.
Endlich gilt der Nornen Wort,
Das schon galt vor Ewigkeiten,
Irrlichtfeuer flammen auf
In den Tälern, Höhen, Weiten.
Aus dem Flaum vom Jünglingsbart,
Katzentritt und Eulenschwinge,
Fliegenpilz und Sleipnirs Schweiß
Schmieden Zwerge Hexenringe.
Wotans Wilde Jagd,
Von der Weiberschar besungen,
Zur Walpurgisnacht,
Kehrt heim aus Erinnerungen.
Wotans Wilde Jagd
Hetzt zur zwölften Stunde Beute
Zur Walpurgisnacht,
Mit entrückter Schattenmeute.
Humus wogt und Blattwerk formt
Melodie und Tempelhallen,
Lieder schallen, grimmig wild,
Finsternis zeigt ihre Krallen.
Hier gilt keines Menschen Wort,
Frevel schweigt, es fliehen Spötter
In der der Städte Einerlei,
Finden weder Heim, noch Götter.
Wotans Wilde Jagd,
Will des Zeitgeist jäh verwehen,
Zur Walpurgisnacht, Tote Krieger auferstehen.
Wotans Wilde Jagd
Haust in Stürmen überm Brocken,
Zur Walpurgisnacht,
Will zu letztem Tanze locken.
UWE NOLTE (Text, Gesang & Video)
ANTI-CHRISTIAN (Komposition & Musik)